BUND Kreisgruppe Maerkischer Kreis

Totholz

Totholz

Aus Totholz entsteht neues Leben,

Holz in jeglicher Form ist ein wertvoller Bestandteil eines naturnahen Geländes. Eine vielfältige und wechselnde Lebensgemeinschaft unterschiedlicher Lebewesen lebt in und von totem Holz.

  • Moose, Flechten und eine große Anzahl von Pilzen sind an dem langsamen Prozess der Holzzersetzung beteiligt.

  • Holz bietet Unterschlupf und Futterquelle für Igel, Mäuse, Mauswiesel, Blindschleiche, Ringelnatter, Erdkröten, Molche, Käfer und unzählig vieler weiterer Insekten und Mulm- Bewohner.

    Die folgenden Fotos von den verschiedenen Totholzbereichen und Tierverstecken sind alle auf der von uns betreuten Wiese entstanden.

Eine Blindschleiche versteckt sich in den Hohlräumen aus Steinen und Holz.

Stehendes Totholz ist dabei wertvoller als liegendes. Dicke Holzstücke werden vielfältiger besiedelt und zersetzen sich langsamer als Reisig. Auf dem Wiesenstück haben wir deshalb das Holz einer gefällten Esche unterschiedlich verwendet:

Der Hauptstamm der alten Esche bleibt als Brücke über dem Bachlauf liegen, der Bach fließt darunter her.

Im Sommer 2020 ist die Rinde des Eschenstamms abgefallen, Pilze werden sich in den nächsten Jahren ansiedeln. Die Bachränder sind begrünt, der Stamm ist von Stauden und Gräsern umwachsen.
Aus dickeren Meterstücken wurden Holzstapel aufgeschichtet und in einen Reisigzaun nach Art einer Benjeshecke integriert.

Einige Stark-Äste wurden senkrecht aufgestellt und dienen als Ansitzplatz oder Nisthilfe den Insekten. Andere Stark-Äste liegen vor dem Reisigzaun auf der Erde.

Igelversteck aus Hölzern und Pflastersteinen Eichenstamm mit Bohrlöchern als

Nisthilfe für Insekten

Haufen aus Rindenstücken

Holzstapel in den Gestrüppwall integriert

Wir achten auch darauf, dass die liegenden Hölzer in besonnte und unbesonnte Bereiche aufgeteilt sind. Deshalb haben wir hoch wuchernde Brennnesseln und Klettenlabkraut z.B. von einem Teil des Reisigzauns entfernt.

Eidechsen und andere Reptilien sonnen sich gerne auf Holz. Die Rindenstücke haben wir aufgesammelt und auf einen Haufen gelegt. Es sind wertvolle Tierverstecke.

Ende 2019 entstand ein Überwinterungsversteck für Tiere aus vergrabenen Hölzern, Steinen und Erde. Im Frühjahr 2020 entwickelten sich die angesäten Pflanzen auf dem Hügel.

„Soll der Totholzhaufen seinen Bewohnern auch im Winter ausreichend Schutz bieten, dann empfiehlt es sich, unter dem späteren Totholzhaufen eine Grube auszuheben und diese mit groben Aststücken zu befüllen. Am besten eignet sich hierzu hartes Holz, damit der Verrottungsprozess nicht so schnell von statten geht. In einige der Hohlräume kann Laub oder anderes organisches Material eingebracht werden, um für eine bessere Isolierung zu sorgen.

“Wichtiger Hinweis: Wenn du den Platz für deinen Totholzhaufen auswählst, dann achte bitte unbedingt darauf, den Haufen nicht in einer Mulde oder Senke anzulegen, damit sich dort kein Wasser stauen und die darin überwinternden Tiere gefährden kann.“

Quelle: https://www.garten-als-naturschutz.de/auth

Deshalb befindet sich in der Kellergrube unseres Überwinterungsverstecks

unter den eingefüllten Hölzern und Steinen eine Drainage.

Mit totem Holz kann man Garten-Bereiche gestalten, Räume strukturieren oder einfach Holz und Asthaufen liegen lassen … und abwarten …

Die abgebildeten Fotos habe ich in einem Waldgarten in Köppern fotografiert.

Gestapelte Holzscheite als Rundmiete. Holz-Klötze, als Haufen liegen gelassen

Die Rundmieten sind mit Baustahlmatten gesichert.

Die Holzhütte ist eine originelle Idee der Garten-Besitzer.

Moose und Pilze stellen sich ein und verwandeln solche Zufalls- Holzhaufen in neue Lebensräume.

Weiterführende Literatur: Werner David, Lebensraum Totholz,

https://pala-verlag.de/buecher/lebensraum-totholz/


Hier gibt es viele Tipps und Tricks rund um den Naturgarten.

Unter anderem ein Rezept für einen "Totholzzaun nach Art des Hauses"
von Werner David aus Dießen auf seiner Seite Naturgartenfreude.

und Hilfe beim "Anlegen einer Benjeshecke"
von Deborah & Florian Hucht aus Hamburg auf ihrer Seite Ein Stück Arbeit.