Die floristische Kartierung einer Glatthaferwiese
Vier Jahre nach der Mulchmahd: Was hat sich verändert?
[Juni 2024] Nachdem wir vor einigen Jahren die Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Streuobstwiese in Heedfeld übernommen hatten, stellten wir das Mäh-Regime um: von der üblichen Mulchmahd auf ein schonenderes Verfahren, verbunden mit dem Abräumen des Schnittgutes. Hat das im Laufe der Jahre eine Veränderung bewirkt? Dieser spannenden Frage sind wird nachgegangen, indem wir das Ergebnis einer Kartierung aus dem Jahr 2020 mit dem heutigen Zustand verglichen.
Mit der Ökologin Linda Froese hat unsere Gruppe eine fachkundige Beraterin, die uns methodische Hinweise und Hintergrundwissen nahegebrachte, bevor wir in Kleingruppen durch die Wiese liefen und alle Arten notierten, die wir finden konnten. Dabei hatten wir die Artenliste des ersten Durchgangs von 2020 zum Vergleich dabei. Tatsächlich konnten wir fast alle Arten auch wiederfinden und sogar weitere ergänzen. Von 35 Arten in 2020 sind wir nun bereits bei 50 Arten im Jahre 2024. Da die Wiese sehr hoch und dicht gewachsen war, ist es sogar möglich, dass wir Arten übersehen haben.
Interessant ist, dass sich der Anteil des Glatthafers im Laufe der Jahre erhöht hat. Dieses Gras ist auch Namensgeber für den Wiesentyp: die Glatthaferwiese. Die Gräser hatten eine imposante Höhe von ca. 1,20 m erreicht. Unser Ziel ist es nun, durch zwei Schnitte pro Jahr für eine stärkere „Ausmagerung“ zu sorgen. Das bedeutet, dass das Schnittgut nicht auf der Wiese bleiben darf, sondern abgeräumt werden muss, damit es im Zersetzungsprozess nicht zu „Dünger“ und die Fläche dadurch noch „wüchsiger“ wird. Fazit: Die Wiese ist auf einem guten Weg!